Es herrscht Verwunderung und Unmut über unsere Pumpels im Planungsausschuss.
(und update 24.7.2020: es werden Plakate gestohlen S18 “Gestohlene Plakate”)

Uns in der Oberdorfstrasse überrascht das nicht. Eine kleine Recherche hier auf Oberdorfstrasse.de hätte genügt. Beispiel gefällig: hier oder hier.

Man muss kein Hellseher sein, um zu verstehen, was hier passiert. Es wird gebaut. Was braucht man zum Bauen? Wen braucht man zum Bauen? Um wessen Interessen geht es? Wer profitiert davon? Oder einfach: Qui Bono?

Zu Wort meldet sich W.D. Karle. Der OV Karle, der nach mehreren Besuchen vom Abkürzerverkehr genervter Anwohner in seinem keinen Rathäusle den Rat erteilt hat: ja da könne er au nix machen, das einzige wären halt Anzeigen. Der OV Karle, der sich in der öffentlichen Sitzung des Hindelwanger Ortschaftsrates vom 3.6.2019 damit gebrüstet hat, er persönlich kenne die Familien (woher eigentlich?) die sich mit dem von Ihm empfohlenen Mittel nämlich mit Anzeigen gegen den Verkehr zur Wehr gesetzt hätten, aber das müsse jetzt aufhören! Das ginge  ja garnicht! Die arme Verwaltung! Erinnert irgendwie an das hier. 
Wir hatten das schon öfters geschrieben. Würde Herr Karle in der Oberdorfstrasse wohnen, dann, ja dann? Würde Herr Karle in der Goethestrasse wohnen, dann, ja dann?
Wir zitieren aus dem Artikel:

“Man müsse an einer Stelle etwas niedriger und an anderer Stelle etwas höher bauen.”

Schöne warme Worte. Ja hm, Durchgangsverkehr durchs Wohngebiet in der Oberdorfstrasse, ja da hilft nur anzeigen, aber nee anzeigen, also das muss jetzt wirklich aufhören.  Niedriger und höher bauen gleichzeitig. Weniger Verkehr und mehr Verkehr gleichzeitig. G E N I A L!!!111!

Und Bürgermeister Stolz? Der sucht noch nach Informationen. Zitat:

“Und Bürgermeister Stolz stellt weitere Informationen in Aussicht.”

Vielleicht einen Bebauungsplan? Ja, is klar. Ne.
Früher dachten wir immer, eine der wichtigsten Aufgaben eines Bürgermeisters sei es, zwischen verschiedenen Interessen zu vermitteln. Tja, früher. Bis wir eines besseren belehrt wurden, siehe hier . So geht Vermitteln!

Jeder kann sich in Sachen Bebauung Goethestrasse seine Meinung bilden, aber die Art und Weise, wie hier in Stockach Entscheidungen getroffen werden, wie dieser Meinungsbildungsprozess “stattfindet”, wie mit Bürgern verfahren wird, die sich offen am demokratischen Prozess beteiligen, die sich für ein schöneres, lebenswerteres Stockach einsetzen, die sich von den Pumpels im Planungsausschuss nicht länger…..  Das ist unterirdisch und stinkt zum Himmel. An der Stelle zitieren wir uns mal selbst (siehe hier):

Wer denkt, dass sie/er mit „Stockach Informiert“ und dem Südkurier gut informiert ist, der glaubt vielleicht auch, dass ein Unternehmer im Gemeinderat, zuerst die Interessen der Bürger und des Allgemeinwohls vertritt und dann die der eigenen Firma.
Liebe Lokalpolitiker, Art GG 5 gilt auch in Stockach mit freundlichen Grüßen Eure Spinnner/Bürgerwehr/Polizisten/Arschlöcher/Idioten/Tiere von der Oberdorfstrasse, oder was auch immer versucht wurde und wird für ein Bild zu zeichnen. Wir werten die vielen Klicks und die Angriffe als Bestätigung. Würde das ganze offener, demokratischer, transparenter und ehrlicher verlaufen, dann gäbe es diese Seite garnicht. 

Einen Meinungsbeitrag im “Stockach Informiert” im nicht öffentlichen Teil, privat bezahlt? In Stockach? Never ever! Eine offene Diskussion die, sich den Argumenten stellt?
Natürlich kann man in den Statuten von “Stockach informiert” irgendwas finden, um im nicht öffentlichen Teil etwas zu “verhindern”. Was waren denn das für furchtbare, gefährliche Informationen die da “verhindert” werden mussten?
Damit haben sich die politisch Verantwortlichen einen Bärendienst erwiesen und einmal mehr deutlich zu verstehen gegeben, was sie von Bürgerbeteiligung halten. Man ist – ein weiteres mal – entsetzt welches Demokratieverständnis in Stockach herrscht!

Aaaaber, hört man sie rufen wir hamm doch Bürgerbeteiligung! Eure Meinung ist uns wichtig, es herrscht doch Transparenz auf allen Ebenen!
Kurze Durchsage dazu am Beispiel Oberdorfstrasse:
Es gab eine rege besuchte Infoveranstaltung. Dort hatten die Bürger die Möglichkeit ihre Meinung zu sagen, Bedenken zu äußern. Es wurden Versprechungen, Zusagen gegeben. Ist doch schön, könnte man denken. So stellt man sich das vor. Na ja, nicht ganz! Dann aber wenigstens Bürgerbeteiligung auf demokratischem Wege? Umsetzung des Beschlusses vom 3.6.2019 (hier 5:1 für die Beibehaltung der Anliegerregelung) durch die Verwaltung? Könnte man meinen. Das Gegenteil ist der Fall! Siehe hier.

SO funktioniert Bürgerbeteiligung in Stockach.

Während andere Städte auf ein Mehr an Lebensqualität in der Stadt setzen haut Stockach einen Supermarkt nach dem anderen in die Landschaft, nein, nicht in die Landschaft in die Innenstadt. Verschandelt die Innenstadt mit hässlichen Shoppingtempel, (der Südkurier hat sich dem vor kurzem, Zufall oder nicht auch angenommen) opfert den Bolzplatz einem, ja was: einem Supermarkt in der, ja, Innenstadt.
Und dann wundert sich der politische Entscheidungsträger, dass kein Platz mehr für Wohnraum da ist? Nee, also DAS konnte ja keiner ahnen. Genauso wenig, wie dass das Zustopfen der (eigentlich schönen) Oberstadt mit Autos, Autos und Autos, dazu führt, dass keiner mehr dort mehr sein will, während das Parkhaus leer steht. Und als ob dem noch nicht genug wäre leitet man vermeidbaren (!) Verkehr mit voller Absicht durch Wohngebiete (z.b. Oberdorfstrasse).

Achso und nur vorsichtshalber:
sollte der Planungsausschuss tatsächlich noch einen Rest Demokratie in seiner Seele finden und das Wort Bürgerbeteiligung wirklich ernst meinen, und vielleicht auf den nächsten hässlichen Klotz verzichten, dann werden wir diesen Rest auch einfordern: die Umsetzung der mehrheitlich getroffenen Entscheidung zur Verkehrsberuhigung der Oberdorfstrasse.

Oder gilt hier etwa zweierlei Recht?

PS: Und wieso jetzt Nudelfabrik?
Bevor die Telekom am Areal ihren Sitz hatte gab es dort eine: Nudelfabrik. Die älteren Stockacher werden sich erinnern.